Ihre Reifen stellen eine erhebliche Investition dar, die Sie so lange wie möglich nutzen möchten. Doch leider sind sie durch Ihre Arbeit, die Last, die Art von Boden und Umfeld ganz allgemein starken Belastungen ausgesetzt, die sich negativ auswirken und zu einem anormal schnellen Verschleiß führen können. Wenn Sie sich nur 3 Minuten Zeit nehmen, um die verschiedenen Partien Ihrer Reifen einer Sichtprüfung zu unterziehen, können Sie recht gut Probleme oder auch Anzeichen für eine sich anbahnende Anomalie entdecken, die Sie abstellen und so ungeplante Ausgaben für Reparaturen oder, noch schlimmer, für neue Reifen vermeiden können.
Einige dieser Anomalien bei Ihren Traktorreifen können auch auf gravierendere Mängel hinweisen, die sich zunächst nur an den Reifen bemerkbar machen, aber eigentlich tiefer liegen und mit der Mechanik verbunden sind.
Wenn Sie diese rechtzeitig bemerken, können Sie sie leicht abstellen und Folgeschäden vermeiden, die im Grunde genommen mit Ihren Reifen gar nichts zu tun haben.
Mit dieser kleinen, einfachen Kontrollroutine gewinnen Sie u. U. tausende Reifennutzungsstunden und vermeiden Havarien und damit unnütze Ausgaben.
Bei Ihrer Kontrolle haben Sie einen stärkeren Verschleiß der Stollen der Vorderräder mit Scheuerstellen auf der Stollenoberseite festgestellt.
In diesem Fall sollten Sie die Vorderachse überprüfen, die eventuell ständig zugeschaltet ist. Möglicherweise ist sie auch defekt und bleibt zugeschaltet, selbst wenn die Kontrolllampe nicht leuchtet.
Sie haben anormalen Verschleiß an der Stollenspitze entdeckt, aber nur auf einer Seite der Stollen. Dieser Verschleiß kann nur auf einem der Reifen der Vorderachse oder auf allen beiden mit einem symmetrischen Verschleiß innen oder außen auftreten.
Diese Art von Verschleiß ist für ein mechanisches Problem in Verbindung mit einer fehlerhaften Ausrichtung der Räder typisch. Es kann an der Lenkmechanik liegen, die nicht richtig eingestellt ist, oder auch an einem zu großen Spiel im Bereich der Spurstangenköpfe. Zumeist handelt es sich aber um einen Spurfehler. Die Räder stehen zur Achse des Traktors nicht parallel: bei einer Vorspur ist der Verschleiß an der rechten Seite ausgeprägter und bei einer Nachspur auf der linken Seite.
Wenn sich der Abrieb auf einer einzigen Seite des Reifens konzentriert, eventuell mit einer Rechts-Links-Symmetrie, kann es sich um einen mechanischen Fehler der Vorderachse handeln.
Der Verschleiß kann aber auch auf eine falsche Einstellung des Sturzes zurückzuführen sein, d. h. die Räder stehen nicht genau vertikal, oder auf eine Vorspur oder Nachspur. Unabhängig vom Verschleißgrund sollten Sie jetzt überprüfen:
Wenn Sie Verschleiß bemerken, der sich ausschließlich in der Mitte der Lauffläche, auf der Stollenspitze aller Stollen der Vorder- oder Hinter- oder auch aller Reifen konzentriert, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie mit zu viel Druck fahren.
Bei einem zu hohen Druck ist nur die Spitze der Lauffläche mit dem Boden im Kontakt, so dass sich der Verschleiß im mittleren Bereich der Stollen konzentriert und deren Seiten kaum betrifft.
Wenn Sie aufgrund schwerer Lasten mit hohem Druck fahren, sollten Sie sich (wenn Sie die Reifen ersetzen) für IF-Reifen entscheiden (die 20 % mehr Last als Standardreifen tragen können) oder Reifen mit einem größeren Luftvolumen (Serie 70 oder 65) aufziehen, die ebenfalls eine höhere Tragfähigkeit haben.
Die Stollen Ihres Agrarreifens können Schnitte und Abplatzungen aufweisen, vor allem dann, wenn Sie häufig auf einem sehr rauen Boden arbeiten, der viele Steine enthält, die u. U. sehr scharfkantig sind.
Um in diesem Fall Reifenverschleiß zu reduzieren, sollten Sie die Schlupfrate durch Anpassung des Reifendrucks so weit wie möglich senken (auf 8-12 %).
Bei der Arbeit unter Last fährt Ihr Reifen auf den verschiedensten Bodentypen (hart, steinig, Boden mit scharfkantigen und rauen Bestandteilen).
In diesem Fall können sowohl die Stollen Ihrer Reifen als auch die gesamte Lauffläche oberflächliche Schnitte aufweisen. Diese Schnitte befinden sich vor allem auf dem Grund des Profils zwischen den Stollen und sind u. a. auch auf die sehr harten Stoppeln von Mais und Sonnenblume zurückzuführen.
Wenn Ihr Reifen nicht allzu sehr verschlissen ist, können Sie in weiterfahren. Die Kratzer auf den Stollen und auf dem Profilboden der Lauffläche sind ungefährlich. Allerdings ist der Reifen auf dem Acker nicht mehr voll leistungsfähig, da die Traktionskraft der Stollen gemindert ist.
Auch wenn dieser Reifen keine Probleme macht, sollten Sie ihn trotzdem gut im Auge behalten und auf eventuelle tiefere Schnitte prüfen, die zu einem Unfall führen könnten, wenn Sie mit höherem Druck und höherer Geschwindigkeit auf der Straße fahren.
Die kleinen Falten an der Stollenbasis sind oft auf eine zu hohe Traktionsbelastung auf harten Böden zurückzuführen, bei der zu viel Last auf eine Achse übertragen wird. Durch die starke Verdrehung der Stollen reißen diese ein und lösen sich manchmal teilweise ab. Dies kann beim Fahren zu starken Vibrationen führen.
Sie können diesen Reifen behalten und weiter fahren, sofern Sie den Reifeninnendruck an die Tragfähigkeit anpassen.
Zu den Inspektionspunkten, die Sie bei Ihren Reifen abarbeiten sollten, gehört Verschleiß an der Vorder- und Hinterseite der Stollen, wodurch diese bauchig aussehen. Dies kann alle Reifen des Traktors betreffen.
Dieser Verschleißtyp prägt sich nach und nach aus, wenn Sie zu oft mit Reifen mit zu wenig Druck auf der Straße fahren, oder mit zu wenig Druck und zu viel Last. Den Druck senken ist eine gute Idee, um Verdichtung auf dem Feld zu vermeiden. Wenn Sie jedoch auf die Straße wechseln, fördert zu wenig Druck anormalen Stollenverschleiß, die unter diesen Bedingungen von der Last zusammengedrückt und vom Asphalt abgeschliffen werden.
Um die Lebensdauer Ihrer Reifen zu verlängern, müssen Sie den Druck senken, wenn Sie auf dem Feld arbeiten, und bei Straßenfahrten erhöhen.
Schnitte in den Stollen können nebensächlich sein und müssen nicht notwendigerweise zu einem Austausch Ihres Reifens führen, bei Rissen in den Seiten müssen jedoch die Alarmglocken läuten. Die Seite des Reifens ist nämlich die empfindlichste Stelle und nicht so gut verstärkt wie die Lauffläche.
Risse an der Seite sind oft mit einer Überlastung oder Fahren mit zu niedrigem Druck verbunden.
Je nach Größe dieser Risse können Sie entweder weiterfahren oder müssen den Reifen ersetzen. Wenn sie winzig klein sind und sich in der Nähe der Lagen befinden, sollten Sie den richtigen Reifendruck einstellen und die Tragfähigkeit des Reifens überprüfen. Sind sie jedoch groß, kann beim Fahren mit Last Ihre Sicherheit gefährdet sein.
Wenn Sie regelmäßig mit zu wenig Druck oder zu hoher Last auf der Straße fahren, vor allem während der Ernte, sollten Sie die Felgenkante aufmerksam beobachten, da auch an dieser Stelle Verschleiß auftreten kann. Dieser Verschleiß kann durch Reibung zwischen der Wulstbasis und der Felge vor durch Überlastung oder einen zu niedrigen Druck verursacht werden.
Wenn Sie einen der o. g. 10 Schäden bemerken, die anzeigen, dass ein echtes Problem auf Sie zukommen könnte, wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Reifenhändler, der Ihre Diagnose bestätigen wird und das Problem oft sehr viel einfacher und billiger lösen kann, als Sie eine eventuelle Havarie kostet, die unweigerlich zu einem Reifenersatz führen würde.
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