BRIDGESTONE EUROPE NV/SA
AG Department
Kleine Kloosterstraat 10
1932 Zaventem - Belgium
Verfasst von Traktorreifenexperte | 02 Februar 2021
Sie wissen bestimmt, dass Sie, wenn Sie Ihre Traktorreifen mit dem richtigen Druck fahren, deren Verschleiß verringern können und die Reifen länger halten. Der richtige Druck kann aber auch dazu beitragen, dass Ihre Ackerböden geschont und damit Ihre Produktivität gesteigert, aber auch Ihre ganz persönliche Sicherheit auf der Straße verbessert wird.
Im laufenden Betrieb ist es jedoch schwierig, sich immer zu vergewissern, dass der Druck in jeder Situation stimmt. Hier einige Regeln bzw. Lösungen, mit deren Hilfe Sie ganz unkompliziert immer mit dem richtigen Druck arbeiten.
Die einzige Verbindung zwischen Ihrem Traktor und dem Boden ist Ihr Agrarreifen. Allerdings kann dieser bei einer bestimmten Fahrtgeschwindigkeit nicht das Gewicht Ihrer Maschine und des Geräts tragen, wenn der Druck nicht richtig eingestellt ist, natürlich immer unter Berücksichtigung seiner eigenen Eigenschaften, d. h. der vom Hersteller empfohlenen maximalen Last.
Welches Gewicht Ihre Traktorreifen tragen können, hängt von der Technologie der Reifen, ihrem Design und ihren Komponenten ab, die der Hersteller festgelegt hat, und - ganz wichtig - von der Reifendruckeinstellung. Oder anders gesagt: Die Reifen können die Achslast des Traktors nicht ohne eine ausreichende Menge Luft in jedem Reifen tragen.
Um die Effizienz Ihres Fahrzeugs zu verbessern, müssen Sie den Reifendruck unter Berücksichtigung mehrerer Parameter einstellen:
Um mehr Last tragen zu können (die des Traktors und der Gerätschaften), muss die in den Agrarreifen enthaltene Luft proportional zu der getragenen Last sein.
Um die Last zu erhöhen, haben Sie zwei Möglichkeiten:
Sie können den Druck in Ihren Landwirtschaftsreifen erhöhen, indem Sie mehr Luft aufpumpen, so dass diese mehr Last tragen können.
Dabei müssen Sie allerdings die Last- und Drucktabellen berücksichtigen, die vom Reifenlieferanten mitgeliefert werden. Für eine höhere Last müssen Sie eventuell den Reifendruck und die Geschwindigkeit anpassen.
Aber Achtung! Durch einen höheren Reifendruck kann sich der Bodenaufstand des Reifens verkleinern, so dass das Gewicht des Fahrzeugs auf einer kleineren Fläche verteilt wird und insgesamt stärker auf den Boden drückt.
Der Reifen wird nämlich, um auf dieser kleineren Stelle einen Ausgleich zwischen dem Druck des Fahrzeugs und dem Druck des Bodens herzustellen, tiefer in den Boden einsinken, bis der Punkt erreicht ist, an dem sich die beiden Drücke (Fahrzeug/Boden) ausgleichen, und damit den Boden verdichten.
Auf einem lockeren Boden fördert ein zu hoher Druck:
Eine zu starke Druckerhöhung wirkt sich demnach negativ auf den Boden, die Entwicklung der Kulturen und die Erträge, also Ihre Produktivität, aus.
Sie können die von Ihrer Maschine tragbare Last aber auch steigern, wenn Sie sich für Reifen mit einem größeren Luftvolumen oder einer überlegeneren Technologie entscheiden.
Wenn Sie Reifen einer anderen Serie (anderes Höhen-Breiten-Verhältnis) wählen oder sogar Räder und Reifen verwenden, die mehr Luft aufnehmen können, verbessern Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Traktors: Die vertikale Verdichtung nimmt ab, da die Reifenkontaktfläche breiter ist. Aus denselben Gründen sinkt die Schlupfrate, wie auch Ihr Kraftstoffverbrauch.
Wenn Sie mit einem schweren Fahrzeug auf lockerem oder schwerem Boden arbeiten, müssen Sie unabhängig vom Wetter den Aufstand Ihrer Reifen vergrößern, um deren Einfluss auf den Boden zu verringern.
Eine andere Option wäre, sich für eine überlegene Reifentechnologie zu entscheiden, wie sie IF- oder VF-Reifen darstellen.
Bei den älteren VF-Reifengenerationen musste der Felgendurchmesser auf ein Minimum reduziert werden, um das Luftvolumen im Reifen vergrößern zu können.
Jetzt, mit der neuen VF-Reifengeneration und der Option NRO können Sie von denselben Vorteilen, d. h. mehr Last, profitieren, ohne die Felge wechseln zu müssen. Es ist die Konstruktion des Reifens an sich, die eine höhere Tragfähigkeit erlaubt.
Um den richtigen Druck für Ihre Traktorreifen zu bestimmen, müssen Sie zunächst die Last definieren, die von jeder Achse getragen wird. Dazu können Sie sich einer der folgenden drei Methoden bedienen.
Allerdings: Bei jeder dieser Methoden ist die Fahrgeschwindigkeit zu berücksichtigen. Diese wird zwangsläufig schwanken, je nachdem, ob Sie auf der Straße oder dem Feld unterwegs sind.
Eine optimierte Gewichtsverteilung führt zu einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch, weniger Verschleiß der Antriebskomponenten und der Reifen, weniger Bodenverdichtung und einer höheren Produktivität.
Die richtige Gewichtsverteilung ist 60 % hinten und 40 % vorn, mit und ohne Werkzeug. Wenn Sie ein Gerät hinzufügen, z. B. für die Bodenvorbereitung, steigt das Gewicht hinten, und Sie müssen die Gewichtsverteilung korrigieren, indem Sie den Traktor auch vorn belasten.
Die beste Methode hierfür besteht darin, eine Waage zu verwenden, mit der Sie bestimmen können, wie viele Kilo wirklich auf jeder Achse lasten.
Sie müssen also jede Achse des Traktors mit dem Werkzeug wiegen und dann das Ergebnis durch zwei dividieren, um das Gewicht zu bestimmen, das von jedem Reifen getragen wird.
Ziehen Sie dann die Last-Druck-Tabellen zu Rate, um den optimalen Druck für die Vorder- und Hinterachse zu bestimmen.
Hier einige Tipps, wie Sie richtig wiegen:
Bei häufiger Straßennutzung dürfen Sie nicht vergessen, 0,4 bar zu den Werten in der Drucktabelle hinzuzufügen, um den vorzeitigen Verschleiß des Reifengummis auf dem Straßenbelag zu reduzieren.
Viele Hersteller, so auch Firestone, bieten zur unkomplizierten Reifendruckbestimmung bei Agrarreifen Mobil-Apps für Smartphone und Tablet an.
Um diese App online nutzen zu können, müssen Sie über alle relevanten Informationen verfügen. Diese Informationen sind insbesondere das Gewicht Ihres Traktors und der Werkzeuge.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, können Sie mit wenigen Klicks eine Schätzung der ungefähren Last für den optimalen Druck der Reifen Ihres Traktors erhalten.
Sie wissen bereits, dass ein niedriger Druck für die Feldarbeit am besten ist, da er den Komfort optimiert und Verdichtung sowie Schlupf reduziert.
Dem gegenüber sollte der Druck bei Straßenfahrten eher hoch sein, da dadurch der Rollwiderstand und damit der Kraftstoffverbrauch und der Verschleiß reduziert werden, bei gleichzeitiger Verbesserung der Stabilität des Traktors.
Das Problem besteht nun darin zu wissen, welchen Druck man für eine Mischnutzung auf der Straße und dem Feld wählen sollte.
Es gibt Systeme, die Sie bei Ihrer täglichen Arbeit unterstützen und mit denen Sie unabhängig von den Einsatzbedingungen Ihres Traktors die Druckempfehlungen einhalten können.
Dieses System wird direkt auf Ihren Agrarreifen befestigt, um deren Druck und Temperatur während des Betriebs schnell zu überprüfen und ggf. zu korrigieren.
Es wird von der Fahrerkabine des Traktors aus mittels eines elektronischen Steuermoduls überwacht, das Druck und Temperatur anzeigt und bei bestimmten Werten warnt, wenn sich diese zu weit von den festgelegten maximalen oder minimalen Grenzen entfernen.
Der Investitionsaufwand für dieses System beträgt ca. 400 bis 500 € zzgl. MwSt.
Es ist für Traktoren mit 4 Rädern erhältlich, kann aber auch bei Traktoren mit Zwillingsrädern und Anhängern eingebaut werden.
CTIS prüft und regelt den Fülldruck je nach Notwendigkeit direkt beim Fahren, um ohne Anzuhalten vom Feld auf die Straße wechseln zu können: Der Druck wird auf dem Feld reduziert und auf der Straße erhöht, ohne dass der Fahrer seine Kabine verlassen muss. Es ist leicht zu montieren und anzuwenden, liefert ständig Informationen über den Reifendruck und deckt schleichenden Luftverlust auf.
Auf jeden Fall strömt die Luft dank eines dichten Kreislaufs mit Drehverbindungen zu den rotierenden Rädern.
Die Zeit für das Aufpumpen und Luftablassen hängt von mehreren Faktoren ab: vom Kompressor, vom Volumen der einzelnen Reifen und von der Anzahl der Räder.
Um den Druck um 1 bar zu steigern, dauert es ca. 3 Minuten, umgekehrt ca. 1 Minute.
Trotz ihrer Kosten kann sich eine Reifendruckanlage innerhalb der ersten zwölf Monate amortisieren, so dass Ihre Kosten ab dem zweiten Jahr und in den Folgejahren sinken.
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