Unfälle bei der Reifenmontage stehen nicht im Fokus der Aufmerksamkeit: Wenn man von Unfällen im Zusammenhang mit Reifen spricht, denkt man im Allgemeinen an eine zu hohe Fahrgeschwindigkeit oder an einen Reifenplatzer wegen einer zu hohen Last. Diese beiden Unfallursachen sind beeinflussbar, denn es ist eine Binsenweisheit, dass eine zu hohe Geschwindigkeit oder zu viel Last Risiken bergen, die man leicht umgehen kann.
Es reicht schon, sich aktiv für das richtige Verhalten zu entscheiden, und die Gefahr ist gebannt. Denkt man jedoch an Sicherheit im Zusammenhang mit Agrarreifen, sollte man nicht aus dem Blick verlieren, dass auch der Umgang mit den Reifen Risiken birgt, wie z. B. das Aufpumpen oder auch ganz allgemein die Handhabung von Traktorrädern.
In diesem Artikel beschreiben wir Sicherheitsmaßnahmen, die Sie einhalten sollten, um Risiken und schwerwiegende Probleme beim Umgang mit Landwirtschaftsreifen zu vermeiden.
Agrarreifen sind um einiges voluminöser und größer als normale Kfz-Reifen. Sie können sehr viel höhere Lasten tragen und benötigen deswegen einen entsprechenden Reifeninnendruck. Je höher dieser Druck, umso größer ist auch die Gefahr, dass der Reifen beim Fahren platzt. Umgekehrt kann ein Druck, der im Verhältnis zu der vom Traktor geladenen Last zu niedrig ist, auf der Straße zu Unfällen führen, die manchmal auch für das Budget dramatische Konsequenzen haben.
Jede Arbeit, die Sie an Ihren Reifen verrichten müssen, kann aufgrund des Luftvolumens und natürlich des Drucks gefährlich sein. Dazu kommt, dass Sie dabei den Traktor immer aufbocken müssen und es mit wirklich mächtigen Rädern zu tun haben, die bereits aufgrund ihrer Abmessungen und ihres Gewichts eine Unfallquelle darstellen.
Dazu kommt, dass, wenn die Montage der Reifen nicht ordnungsgemäß erfolgt, es zu Schäden kommen kann, die u. U. irreversibel sind. Wird z. B. bei der manuellen oder maschinellen Montage die Wulst beschädigt oder sitzt nicht richtig, kann der Reifen beim Aufpumpen oder beim Fahren explodieren. Wie dem auch sei, eine schlechte Montage birgt viele Risiken, die bis zum Verlust des Traktors bei einem Unfall führen können, von Personenschäden und erheblichen Folgekosten ganz zu schweigen.
Bevor Sie mit der eigentlichen Arbeit am Reifen beginnen, sollten Sie für einen sicheren Arbeitsplatz sorgen. Das mag Ihnen banal vorkommen, ist aber eine Grundvoraussetzung für ein sicheres Arbeiten und einen wirksamen Unfallschutz.
Für ein sicheres Arbeiten am Reifen benötigen Sie ein Minimum an Sicherheitsausrüstungen. Dazu gehören z. B.:
Wählen Sie, wenn Sie an Ihrem Traktor arbeiten, einen Arbeitsbereich, der ausreichend groß und nicht vollgestellt ist. Der Boden sollte eben und vorzugsweise aus Beton sein, damit der Traktor stabil steht. Anhänger, Werkzeuge und Ballastgewichte sind während der Arbeit vom Traktor abzukoppeln bzw. zu entfernen.
Wenn der Traktor für den Eingriff bereit ist, denken Sie daran, den Arbeitsbereich entsprechend zu kennzeichnen und abzusperren (mit Kegeln, Magnetscheibe am Fahrzeug…), um zu verhindern, dass jemand den Traktor startet, weil er nicht gemerkt hat, dass gerade an ihm gearbeitet wird. Ein solches Versehen kann schwere Unfälle verursachen.
Für ein sicheres Arbeiten benötigen Sie ein Minimum an Sicherungstechnik
Die Montage oder auch Demontage von Landwirtschaftsreifen ist ein Vorgang, der aus mehreren Gründen gefährlich und schwierig sein kann.
Sie haben zwei Optionen:
Bevor Sie die Wulst lösen, müssen Sie zunächst die Luft aus dem Reifen lassen. Der zu demontierende Reifen muss vollkommen luftleer sein; erst dann können Sie mit der Arbeit beginnen.
Stellen Sie sich nicht in die Ventilachse, wenn Sie es öffnen. Mit dem Luftstrom können kleine Teilchen mitgerissen werden, oder der Reifen explodiert, so dass das Ventil herausgeschleudert wird.
Damit der Reifen bei der Demontage nicht umfällt, müssen Sie ihn in seiner stehenden Position mit einem Luftkissen fixieren. Wenn Sie das Kissen aufblasen, müssen Sie auf die Stabilität und das Gleichgewicht des Traktors achten. Vergewissern Sie sich also, dass die Böcke und Keile immer noch richtig stehen und an ihrem Platz sind.
Denken Sie beim Handhaben des Traktorreifens daran, dass er einiges wiegt. Die Vorderräder können durchschnittlich 50 bis 140 kg (Beispiel: das Gewicht eines Reifens der Größe 540/65 R30 kann 140 kg betragen) und die Hinterräder 110 bis 350 kg wiegen. Derartige Lasten lassen sich manuell nur schwer bewältigen.
Aus diesem Grund sollten Sie geeignete Hebezeuge verwenden, um Zerrungen und Verletzungen aufgrund des Kraftaufwands und eventuelle Unfälle zu vermeiden.
Bevor Sie an einem Traktorreifen arbeiten, sollten Sie als allererste Vorsichtsmaßnahme immer die gesamte Luft aus dem Reifen lassen.
Die Räder von Landwirtschaftreifen können nämlich aus mehreren Teilen bestehen (Felge + Felgenschüssel). Aus Sicherheitsgründen sollten Sie Felgen, Bolzen oder den Stahl, aus dem die Felge besteht, nie schweißen oder erwärmen, solange der Reifen noch aufgezogen ist. Dieser könnte nämlich wegen der Hitze explodieren, weil sein Druck durch die einwirkende Wärme steigt. Wenn Sie also schweißen wollen, ist es immer angeraten, den Reifen vorher zu demontieren.
Ein Reifenplatzer ist sehr gefährlich und kann für die Personen, die sich in der Nähe aufhalten, fatale Konsequenzen haben. Reifentrümmer können bis zu mehreren Dutzend Metern durch die Gegend geschleudert werden; der Druck der ausströmenden Luft reicht aus, um eine Garagenwand zum Einsturz zu bringen.
Achten Sie auf Probleme, die mit Bremsen verbunden sind: Die notwendige Bremskraft ist proportional zur Masse des Gespanns und dem Quadrat der Geschwindigkeit.
Sie wird immer in Form von Hitze abgeleitet. Sie sollten also nicht versuchen, aus einem (z. B. durch häufiges Bremsen auf einer Bergstraße) überhitzten Reifen die Luft herauszulassen, da ein heißer Reifen leicht explodiert. Besser ist es zu warten, bis der Reifen abgekühlt ist und erst dann mit der Arbeit zu beginnen.
Das Aufpumpen eines Traktorreifens hat unter Einhaltung strengster Sicherheitsvorschriften zu erfolgen.
Verwenden Sie bei der Montage und dem Platzieren der Wulst ein spezielles Schmiermittel, damit die Wulst beim Aufpumpen richtig sitzt. Neben der Wulst müssen auch das Felgenbett, der Felgensitz und der Felgenboden geschmiert werden.
Verwenden Sie zum Schmieren der Wulst niemals Seifenwasser, Fett oder Mineralöl aus Erdöl. Wenn Sie kein spezielles Schmiermittel zur Hand haben, können Sie auf ein Pflanzenöl (Lebensmittelöl) zurückgreifen.
Beachten Sie beim Aufpumpen die Angaben des Herstellers, die Sie in Form eines Piktogramms auf der Reifenseite finden.
Generell sollte der Druck 2,5 bar nicht überschreiten.
Wenn die Wülste nach Erreichen des empfohlenen Maximaldrucks nicht richtig sitzen, ist die Luft sofort abzulassen und der Sitz des Reifens auf der Felge zu korrigieren. Dazu sind die Wulst und die anderen Bereiche erneut zu schmieren. Erst dann darf wieder Luft bis zum Maximaldruck aufgepumpt werden.
Gehen Sie beim Aufpumpen mit sehr viel Bedacht vor, da es jetzt jederzeit zu Unfällen kommen kann. Das Aufpumpen ist sehr gefährlich, weil der Reifen jederzeit platzen kann, sei es, weil er schlecht sitzt, nicht richtig montiert wurde oder aus Unachtsamkeit. Die Verletzungen können sehr schwer sein.
Um Unfälle beim Aufpumpen zu vermeiden, sollten Sie sich nicht gegenüber der Felge aufhalten, sondern sich mit einigem Abstand in der Achse der Lauffläche vor dem Traktor positionieren, wenn es sich um die Vorderachse handelt, oder hinter dem Traktor, wenn es sich um die Hinterachse handelt.
Für zusätzliche Sicherheit sollten Sie einen ausreichend langen Schlauch verwenden (3 m zwischen der Spitze und dem Manometer).
Wenn Ihr Traktor für eine längere Zeit nicht benötigt wird, z. B. im Winter, sollten Sie den Druck um 0,5 bar erhöhen und das Fahrzeug geschützt auf einer ebenen und trockenen Fläche abstellen.
Handelt es sich jedoch um Saison- oder Spezialreifen, sind diese zu demontieren, um sie besser zwischenlagern zu können. Ihre Handhabung zu Lagerzwecken ist aufgrund ihres Gewichts, das über 350 kg betragen kann, nicht immer einfach.
Ein plötzlich umfallender Reifen kann einen schweren Unfall verursachen. Dazu kommt, dass es nicht einfach ist, ihn ohne das richtige Hebezeug zu halten oder aufzurichten. Wenn Sie Ihre Reifen z. B. oben lagern wollen, benötigen Sie ein geeignetes Hebezeug wie z. B.:
Damit Ihr Reifen nicht herunterfällt und oder beim Transport beschädigt wird, sollten Sie die folgenden Regeln einhalten, die anhand der folgenden Abbildungen beschrieben sind:
Einige Arbeiten können besser und sicherer von einem Fachmann erledigt werden, der den ganzen Tag mit Reifen zu tun hat.
Er verfügt über die notwendigen Geräte und Werkzeuge und kennt die Abläufe sowie die bei der Montage und Demontage von Traktorreifen einzuhaltenden Sicherheitsmaßnahmen genau.
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