Verfasst von Traktorreifenexperte | 19 September 2023
Die Reparatur eines Agrarreifens kann eine wirtschaftliche Lösung sein, die Sie vor einem kostspieligen Ersatzkauf bewahrt. Dabei muss man jedoch zwischen den verschiedenen möglichen Reparaturoptionen unterscheiden können und dann die Lösung wählen, die geeignet und garantiert von Dauer ist.
Eine stümperhafte kalte Reparatur einer beschädigten Karkasse ist sinnlos, da sie nur wenige Tage hält und zu einem sehr viel teureren Unfall führen könnte.
Generell gibt es für jede Situation eine Lösung, die jedoch in einigen Fällen keine Reparatur, sondern ein Neureifenkauf ist. Wie Sie wissen, sind Reifen erheblichen Belastungen hinsichtlich Druck, Last oder auch Biegung ausgesetzt, die eine sehr hohe Stabilität verlangen.
In diesem Artikel stellen wir je nach Situation die verschiedenen Möglichkeiten einer kalten und warmen Reparatur vor.
Die kalte Reparatur ist die übliche Reparaturmethode bei Reifenpannen.
Diese Technik besteht darin, den Schaden an der Stelle der Beschädigung durch einen aufgesetzten Flicken zu beheben.
Eine weitere kalte Reparaturlösung ist für sehr kleine Perforationen geeignet. Diese besteht darin, einen pilzförmigen Pfropf in die Perforation einzusetzen.
Dafür muss der Reifen demontiert werden, um zu überprüfen, ob der Reifen innen beschädigt wurde.
Kalte Reparaturen sind nur in ganz speziellen Situationen sinnvoll. Aus diesem Grund ist es wichtig zu verstehen, unter welchen Voraussetzungen sie erfolgreich durchgeführt werden können.
Diese können durch einen Ast, eine Schraube, einen Nagel, ein Metallteil usw. verursacht worden sein.
Wenn Sie den Schaden bei der Arbeit aufgrund eines signifikanten Druckabfalls feststellen oder wenn der Reifen über Nacht an Luft verliert, müssen Sie schnell handeln.
Sie dürfen auf keinen Fall mit dem platten Reifen fahren oder den Reifen mehrere Tage lang platt stehen lassen, da er sich dadurch verformen und die innere Struktur seiner Karkasse beschädigt werden könnte. Die Reparatur wäre dann sinnlos.
Sie besteht aus mehreren übereinandergelegten Textil- und Gummimatten und ist deswegen dicker als die Reifenseiten.
Ihre robuste Konstruktion schützt sie vor Beschädigung und Perforationen. Da sie steifer ist, wird sie bei der Arbeit weniger bewegt, so dass eine Kaltvulkanisierung möglich ist.
Reparaturen in diesem Bereich wirken sich im Allgemeinen weder auf die Qualität noch auf die Lebensdauer des Reifens negativ aus.
Nur Schäden auf der Lauffläche können erfolgreich kalt repariert werden.
Das liegt daran, dass der aufgesetzte Flicken keine Biegebeanspruchungen verträgt, denen er z. B. an der Reifenseite beim Fahren auf abschüssigem Gelände oder bei Druckschwankungen ausgesetzt ist.
Für eine wirksame kalte Reparatur sind also nur Schäden auf der Lauffläche geeignet, d. h. dort, wo die Reifenstruktur starrer ist und kaum verformt wird.
Zunächst einmal muss man klar zwischen Perforation und Schnitt unterscheiden. Die kalte Reparatur ist nur bei solchen Perforationen empfehlenswert, bei denen die Innenstruktur des Reifens nur unwesentlich beschädigt ist.
Bei einem Schnitt hingegen wurden mehrere der in die Karkasse eingebetteten Textilmatten über mehrere Zentimeter geöffnet, was die Struktur des Reifens schwächt. Deswegen müssen selbst kleine Schnitte durch eine Warmvulkanisierung repariert werden.
Warm reparieren bedeutet, dass der Schaden mit Gummi abgedichtet und danach warm vulkanisiert wird, damit er sich vollständig mit der übrigen Reifenstruktur verbindet.
Die warme Reparatur ist für größere Schäden ideal, die eine sehr robuste Korrektur benötigen.
Sie ist die beste Option für größere Schnitte auf der Lauffläche oder an den Reifenflanken. Durch die warme Reparatur bleibt der Reifen elastisch, flexibel und voll belastbar.
Eine warme Reparatur kann man nur bei einer Qualitätskarkasse ausführen, da nur sie einen guten Zusammenhalt der Materialien untereinander garantiert (Nylon und Kautschuk). Ist dieser perfekt, können Sie die warme Reparatur problemlos ausführen.
Kleine Schäden an der Karkasse in der Mitte oder im oberen Teil der Seiten, an den Schultern bzw. auf der Lauffläche können warm repariert werden.
Bei kleinen Beulen in einiger Entfernung von der Wulst kann eine warme Reparatur eine effiziente Lösung sein, da die Struktur in der beschädigten Zone wiederhergestellt wird und somit der innere Zusammenhalt der Karkasse weiterhin gewährleistet ist.
Ein warm reparierter Reparaturgummi haftet zuverlässiger als ein kalt aufgeklebter Flicken, so das die Gefahr eines Luftverlusts gebannt ist.
Die Vulkanisierung ist ein wichtiger Schritt bei der warmen Reparatur. Sie besteht darin, den aufgebrachten Gummi auf 120 Grad zu erwärmen, so dass sich seine Molekularstruktur verändert.
Durch das Erwärmen des Gummis bilden sich zwischen den Molekülketten, aus denen er besteht, Brücken. Aufgrund des geänderten Molekularzustands wird der Kautschuk sehr viel solider, ohne seine natürliche Elastizität zu verlieren.
Das Vulkanisieren bewirkt, dass sich der Reparaturgummi und der übrige Reifen vollständig miteinander verbinden, so dass diese Reparatur zuverlässig ist und lange hält.
Leider gilt aber auch, dass bestimmte Schäden irreparabel sind, weil deren Reparatur zu ernsten Problemen am Reifen führen würde, die für Ihr gesamtes Gespann eine Gefahr darstellen.
Sie sollten also auch eine derartige Situation erkennen können, damit Sie gar nicht erst versuchen, eine sinnlose Reparatur durchzuführen, die für Ihre Technik und Ihre eigene Sicherheit ein Risiko darstellt.
Bei zu schweren Schäden, die z. B. durch Fahren mit einem platten Reifen entstanden sind, ist eine Reparatur keine Option mehr.
Legen Sie eine längere Strecke mit einem platten Reifen zurück, wird die innere Reifenstruktur irreparabel geschädigt.
Risse an der Wulst oder der Seite in unmittelbarer Wulstnähe sind irreparabel.
Die Wulst enthält einen Drahtkern, der empfindlich ist und nicht repariert werden darf. Derartige Schäden beeinträchtigen die Struktur als Ganzes und können (z. B. beim Aufpumpen) zu schweren Problemen führen, falls ein solcher Reifen repariert und weiter benutzt werden sollte.
Eine derart große Beule ist ein Zeichen für eine signifikante Schwächung der Innenstruktur des Reifens.
Die Benutzung dieses Reifens ist gefährlich. Eine Beule entsteht, wenn sich die einzelnen Schichten im Inneren des Reifens voneinander lösen, so dass wegen des Druckverlusts, der sich auf den Gummi auf der Reifenoberfläche überträgt, eine Ausbuchtung bzw. Verdickung entsteht.
Das Risiko einer schlecht durchgeführten kalten Reparatur besteht darin, dass sich der Flicken nach einigen Tagen löst und Sie erneut liegenbleiben und hohe Kosten für die Pannenhilfe aufwenden müssen.
Bei Reifen, die aufgrund mehrerer Schäden an Solidität eingebüßt haben und nicht richtig - kalt oder warm - repariert wurden, steigt das Unfallrisiko.
Sie riskieren also, aufgrund einer unsachgemäßen Reifenreparatur neben neuen Reifen auch noch eine Traktorreparatur on top bezahlen zu müssen, von den Risiken für Ihre eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer einmal abgesehen.
Für eine gelungene Reparatur braucht man vor allem eine qualitativ gute Karkasse. Eine nachlässig konstruierte Karkasse ist schwierig zu reparieren, oder die Reparatur ist nicht dauerhaft.
Wir hatten bereits erwähnt, dass ein Qualitätsreifen aus einem ausgewogenen Materialmix aus Naturkautschuk, synthetischem Kautschuk, Carbonschwarz, Nylonfaser usw. besteht.
Jedes dieser Materialien, die sich gegenseitig ergänzen, hat eine ganz bestimmte Funktion.
All diese Komponenten gemeinsam verleihen Ihrem Reifen die notwendige Robustheit für eine gelungene warme Reparatur.
Firestone gehört seit über 100 Jahren zu den führenden Agrarreifenherstellern. Vor diesem Hintergrund hat Firestone ein besonderes Karkassenmodell entwickelt, das bei allen Reifensortimenten verwendet wird, wie Maxi Traction, Performer und Utility.
Firestone-Karkassen zeichnen sich durch eine überlegene Widerstandsfähigkeit und Robustheit aus, bürgen für eine außerordentliche Langlebigkeit und sind besonders gut zu reparieren.
Wenn Sie sich für einen Agrarreifen von Firestone entscheiden, investieren Sie in eine qualitativ hochwertige Karkasse, die bei einer Havarie eine wichtige Rolle spielt.
Aufgrund ihrer Solidität und der Zuverlässigkeit ihrer Struktur kann sie in den meisten Fällen erfolgreich repariert werden, was sich positiv auf die Lebensdauer Ihrer Reifen auswirkt und Sie dadurch langfristig Geld sparen.
Die Auswahl der richtigen Agrarreifenmarke und deren Qualität kann einen signifikanten Einfluss auf die Reparaturfähigkeit der Reifen nach einer Havarie haben. R
Eine kalte Reparatur ist ideal bei kleinen Schäden. Bei größeren Problemen ist sie ungeeignet; eine warme Reparatur bietet dann mehr Möglichkeiten.
Diese ist aber nur dann durchführbar, wenn die Reifenstruktur entsprechend solide ist und diese Reparatur aushält.
Aus diesem Grund kann eine Investition in Qualitätsreifen eine nachhaltigere und dauerhaftere Lösung sein, da diese im Vergleich mit Einstiegsmodellen reparabel sind, was man von den Basisvarianten nicht behaupten kann.
Haben wir den Guide „Alles, was Sie über die MONTAGE & DEMONTAGE VON TRAKTORREIFEN wissen sollten” erarbeitet, den Sie hier kostenlos herunterladen können.
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