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Verfasst von Traktorreifenexperte | 03 April 2023
Sie haben sich entschlossen, Ihre Traktorreifen selbst auszutauschen. Mit den richtigen Werkzeugen und ein bisschen Erfahrung ist das auch möglich. Jedoch kann man sowohl bei der Demontage als auch bei der Montage von Traktorreifen viel falsch machen.
Wir haben für Sie die häufigsten Fehler zusammengestellt, die von den meisten Laien gemacht werden, die ihre Reifen selbst ab- und aufziehen. Die mit diesen Fehlern verbundenen Fallen, die Sie im schlimmsten Fall Ihren Reifen kosten können, sollten Sie im Vorhinein kennen, damit Sie Ihre Neureifen nicht aufgrund eines dummen Montagefehlers verlieren.
Hier die Liste der 10 gröbsten Fehler, die Sie nicht machen sollten.
Bevor Sie einen Agrarreifen ersetzen, müssen Sie überprüfen, ob Ihre Reifen-Felge-Kombination zu Ihrem Traktor und zueinander passt.
Der Reifen wird von den Wülsten und den Seiten auf die Felge gepresst und dadurch auf ihr gehalten.
Wenn Sie also einen breiten Reifen auf eine zu kleine Felge aufziehen, können sich die Wülste nicht richtig positionieren. Sie verformen sich, wodurch es entweder zu einem Druckverlust oder zu einer Beschädigung des Wulstgummis oder zu einer vorzeitigen Ermüdung dieses Reifenabschnitts kommt.
Um all dies zu verhindern, sollten Sie unbedingt anhand der technischen Daten in der Dokumentation des Herstellers überprüfen, ob dieser neue Reife zur Größe Ihrer Felge passt.
Ein weiterer Fehler, den Sie beim Ersatz Ihrer Agrarreifen nicht machten sollten, ist die Wahl eines Reifenmodells, dessen Größe nicht zu den technischen Daten Ihres Traktors passt.
Sie müssen demnach überprüfen, ob die von Ihnen gewählte spezielle Größe vom Hersteller zugelassen ist. Bei einem Traktor mit Allradantrieb könnte ansonsten das Getriebe Schaden nehmen, weil die Voreilung nicht stimmt.
Wenn zwar die Voreilung stimmt, der Reifen aber für den Traktor zu groß ist, wird er bei der Arbeit an den Radkästen und Schmutzfängern scheuern, so dass der Gummi der Lauffläche oder auch der Seiten schneller verschleißt.
Die Demontage eines Traktorreifens ist aufgrund des Gewichts und der Größe der zu beherrschenden Massen eine komplexe und riskante Tätigkeit.
Aus diesem Grund sollten Sie gut darauf vorbereitet sein, um Unfälle sowie das Risiko zu vermeiden, die neuen Reifen bei der Montage zu beschädigen.
Achten Sie besonders auf den Wulstbereich. Ist eine Wulst beschädigt, liegt es zumeist an einem falschen Einsatz der Werkzeuge bei der Handhabung, Demontage und Montage der Reifen. Eine beschädigte Wulst ist irreparabel.
Achten Sie bei der Montage Ihrer Agrarreifen darauf, dass Sie die folgenden Fehler vermeiden, um Ihre neuen Reifen nicht zu beschädigen und um die Gefahr eines Reifenplatzers, der schwere Verletzungen verursachen kann, auszuschalten.
Zu den Fehlern, die Sie nach der Demontage des Traktorreifens von der Felge vermeiden sollten, gehört, auf diese Felge einen Reifen aufzuziehen, ohne vorher die Bereiche auf der Felge gereinigt zu haben, auf denen die Wulst sitzen muss.
Alte Felgen bzw. solche, die häufig mit Reifen verwendet wurden, die mit Wasser gefüllt waren, haben oft eine Rostschicht, die Ihren neuen Reifen beschädigen kann. Aus diesem Grund müssen Sie sicherstellen, dass die Felge einwandfrei sauber ist.
Entfernen Sie also ggf. vorhandenen Schmutz und Rost mit eine Metallbürste.
Achten Sie darauf, dass diese Riffel am Felgenrand sauber sind. Durch zu viel Rost kann sich der Felgendurchmesser ändern bzw. die Wulst instabil werden.
Ziehen Sie auch keinen Neureifen auf eine zu alte Felge auf, die beschädigt oder eingerissen ist, beginnende Bruchstellen und Verformungen hat oder bereits geschweißt wurde, um sie zu reparieren.
Überprüfen Sie bei der Montage Ihres Neureifens im Interesse eines stabilen Drucks, dass der Ventilkörper und der Ventileinsatz dicht sind, damit es zu keinem plötzlichen Druckverlust kommt.
Verwenden Sie, um sicher zu gehen, lieber gleich ein neues Ventil, um späteren Problemen aus dem Weg zu gehen.
Zu wenig Schmierung kann der Grund für einen schlechten Sitz der Wülste beim Aufpumpen sein und Schwierigkeiten bei der Montage hervorrufen.
Achten Sie also darauf, dass Sie vor der Montage ausreichend Schmierung auf beide Seiten der Reifenwulst, die Schultern und die Kanten der Felge auftragen, damit der Reifen spontan auf die Felge springen kann.
ABER AUFGEPASST! Wenn Sie ein Schmiermittel in einer schlechten Qualität oder das ungeeignet ist, verwenden und wenn das Schmiermittel nach der Montage fettig bleibt, wird sich der Reifen nach dem Aufziehen unweigerlich auf der Felge bewegen, so dass die Wulst aufgrund der Reibung auf der Felge vorzeitig verschleißt.
Der Naturkautschuk, der im Reifen enthalten ist, verträgt nämlich keine Erdölprodukte sowie Schmiermittel, die derartige Produkte enthalten, da diese die chemische Struktur des Polymers zersetzen.
Zur Vermeidung böser Überraschungen sollten Sie deswegen nur Schmiermittel verwenden, die speziell für diese Anwendung vorgesehen sind und die Reifen nicht angreifen. Haben Sie dieses nicht vorrätig, können Sie sich mit einem Pflanzenöl aus dem Supermarkt behelfen.
Obwohl dieser Bereich verstärkt ist, kann er bei der Handhabung des Reifens, beim Auf- oder Abziehen beschädigt werden. Durch falsch angesetzte Hebel bei einer manuellen Montage oder einem nicht fachgerechten Einsatz eines Montageautomaten kann die Wulst reißen oder eingeschnitten werden.
Auch das Werkzeug, mit dem die Wulst positioniert wird, kann abrutschen und einen Riss verursachen, oder der Reifen kommt schief auf der Felgenkante zu sitzen, so dass der Abdichtbereich der Wulst gequetscht wird.
Auch wenn dieser Bereich mit einem Drahtkern verstärkt wurde, ist und bleibt die Wulst eins der Reifenteile, die irreparabel sind. Schon ein kleines Stück ausgerissener Gummi kann zu Druckverlust führen.
Ein Reifen mit einer bei der (manuellen oder automatischen) Montage beschädigten, gequetschten oder eingeklemmten Wulst darf nicht mehr gefahren werden, auch wenn die Lauffläche des Reifens intakt ist. Ein derartiger Reifen kann nämlich beim Aufpumpen oder Fahren leicht explodieren.
Dass eine Wulst schlecht auf der Felge platziert wurde, ist nicht immer leicht zu erkennen. Sicher ist jedoch, dass es beim Aufpumpen zu einer Verformung der Wulst kommt, was wiederum zur Folge hat, dass sich der Reifen bei der Arbeit merkwürdig verhält. Vor allem werden Sie Vibrationen spüren, die auf eine unrunde Rotation des Rades zurückzuführen sind.
Sie müssen also bei der Montage eine sorgfältige visuelle Kontrolle durchführen und bei einem Problem die Luft sofort ablassen, um dann die Positionierung des Reifens auf der Felge zu korrigieren. Vor dem nächsten Versuch müssen Sie wiederum Wulst und Felgensitze sorgfältig schmieren, bevor Sie den Reifen bis zum maximal zulässigen Druck aufpumpen.
Auch wenn es einfach aussieht - das Aufpumpen eines Reifens nach der Montage gehört zu den gefährlichsten Aufgaben überhaupt, da der Reifen dabei platzen kann, was zu schwersten Unfälle führen könnte. Sie müssen also beim Aufpumpen besonders vorsichtig sein.
Sie können nämlich nicht einfach den „Druckschlag“ (der Augenblick, in dem der Reifeninnendruck die Wülste mit einem Schlag in deren Endposition befördert) abwarten, ohne den Druck zu beobachten.
Achten Sie darauf, dass Sie den maximalen Druck (2,5 bar) nie überschreiten, der auf der Reifenseite angegeben ist, um einen Unfall zu vermeiden.
Beim Aufpumpen müssen Sie beobachten, ob die Wüste nach und nach richtig auf die Felgensitze rutschen und den Vorgang bei 0,8 bar und 1,2 bar unterbrechen, um deren Platzierung zu überprüfen.
Wenn Sie den maximalen Druck erreicht haben und die Wülste nicht an ihrem Platz sind, ist es besser, die Luft noch einmal abzulassen und den Fehler zu suchen als weiter aufzupumpen.
Wenn dann der Reifen richtig sitzt, müssen Sie den Druck an die vorgesehene Belastung anpassen, d. h. an die Last, die Geschwindigkeit und die zu verrichtende Arbeit, um vorzeitigen Verschleiß zu vermeiden.
Wenn Sie Ihre Neureifen und die damit verbundene Ausgabe nicht riskieren wollen, ist es oft besser, Ihrem Reifenspezialisten zu vertrauen, der eine bessere Technik als Sie besitzt und der den ganzen Tag lang Reifen demontiert und wieder aufzieht. Durch die Beauftragung eines Fachmanns schützen Sie Ihre Investition.
Sie haben eine Ersatzgarantie, wenn die Montage nicht gelingt und können sich zu komplexen technischen Fragen im Zusammenhang mit Ihren Reifen und Rädern wie Voreilung, Zentrierung, Konzentrizität, Geometrie und Spur beraten lassen.
Haben wir den Guide „Alles, was Sie über die MONTAGE & DEMONTAGE VON TRAKTORREIFEN wissen sollten” erarbeitet, den Sie hier kostenlos herunterladen können.
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