BRIDGESTONE EUROPE NV/SA
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Verfasst von Traktorreifenexperte | 13 August 2021
Ihre Traktorreifen wurden entwickelt, um schwere Lasten tragen zu können, nämlich das Gewicht Ihres Traktors und das der Werkzeuge. Traktorreifen sind deswegen sehr solide und besonders widerstandsfähig. Allerdings können Sie, und auch das ist Ihnen bewusst, nicht jedes beliebig große Werkzeug verwenden oder beliebig schwere Massen laden. Die jeweiligen Last- und Belastungsgrenzen sind nämlich von Ihrem Reifenmodell vorgegeben. Die Einhaltung dieser Grenzen ist wichtig. Sie müssen beachtet werden, zuallererst aus Gründen, die Ihre Sicherheit betreffen, aber auch im Interesse des Erhalts Ihrer Technik, Ihres Bodens und der Wirtschaftlichkeit Ihres Betriebs.
Last und Druck sind direkt miteinander verbunden: Das Gewicht des Traktors drückt Ihre Reifen bis zu einer bestimmten Grenze zusammen, wobei diese Kompression von der in den Reifen enthaltenen Luft (also dem Druck) kompensiert wird.
Wenn Sie also schwere Gewichte transportieren, müssen Sie den Reifendruck erhöhen, damit die Reifen diese Last tragen können. Wenn jetzt aber der Reifen nur wenig Luft enthält, weil er z. B. klein ist, kann er keine großen Lasten tragen, da es einen direkten Zusammenhang zwischen dem in einem Reifen enthaltenen Luftvolumen und dem Reifendruck gibt.
Um festzustellen, welcher Druck richtig ist, muss man lediglich die Vorder- und Hinterachse wiegen. Damit stellen Sie fest, welches Gewicht wirklich auf Ihren Reifen lastet; und Sie können kontrollieren, ob dieses Gewicht dem Lastindex entspricht, der auf den Reifen angegeben ist.
Diesen Indexwert dürfen Sie nämlich nie überschreiten, da anderenfalls Ihre Reifen sehr schnell beschädigt werden würden. Im Extremfall könnten sie aufgrund der beim Fahren entstehenden Erwärmung platzen, sofern Sie die vorgeschriebenen Grenzen wesentlich überschreiten.
Auf der anderen Seite können Sie den Druck nicht einfach pauschal erhöhen, da auch das Nachteile hat. Wenn Sie z. B. auf lockeren Boden mit Reifen mit Überdruck arbeiten, kann das sehr negative Folgen haben:
Erhebliche Lastverlagerung auf die Hinterachse
Generell ist festzustellen, dass eine Druckerhöhung bei Ihren Agrarreifen eine gute Lösung ist, wenn Sie schweres Gerät benutzen. Allerdings wirkt sich ein hoher Druck nachteilig auf die mechanische Leistung Ihrer Technik aus und stört langfristig die Wurzelentwicklung der Kulturen, wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird.
Beim Transport von schweren Lasten, Ziehen von breiten Werkzeugen oder vollen Anhängern z. B. bei der Ernte zählt das Luftvolumen mehr als der Reifeninnendruck.
Es könnte also sinnvoll sein, bei einem Austausch Ihrer Reifen größere Felgen zu kaufen und zu einer breiteren Reifenserie mit einem größeren Luftvolumen zu wechseln. Mit diesen Reifen der höheren Serie haben Sie mehr Luft im Reifen, so dass Sie ein höheres Gewicht transportieren können, ohne gleich den Druck wesentlich steigern zu müssen.
So beträgt z. B. bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h:
Größere Reifen, um breitere Werkzeuge ziehen zu können
Aufgrund ihrer breiteren Kontaktfläche mit dem Boden haben große Reifen viele Vorteilen:
Die Traktionsfähigkeit einer landwirtschaftlichen Zugmaschine hängt direkt von ihrem Gewicht und einer ausgewogenen Lastverteilung auf den beiden Achsen ab. Für Arbeiten, für die man maximale Traktion benötigt wie z. B. Pflügen, sollten Sie Ihren Traktor unbedingt ballastieren, vor allem, wenn er leicht ist. Damit erhöhen Sie seine Traktionsfähigkeit, indem Sie die Last zwischen der Vorder- und der Hinterachse ausgleichen.
Zur Optimierung der Zugkraft Ihres Gespanns können Sie die folgende Regel anwenden: Das Gewicht des gesamten Gespanns darf 50 kg je PS nicht unterschreiten.
Beispiel: Bei einem Traktor mit einer Leistung von 190 PS beträgt die notwendige Masse für gute Fahreigenschaften mindestens 9.500 kg (190 x 50 = 9500 kg).
Die Ballastierung mit Metallgewichten ist relativ einfach und schnell durchführbar, wenn Sie über ein entsprechendes Hebezeug verfügen. Wie auch alle anderen Ballastierungssysteme bringt dieses System viele Vorteile:
Zur Anpassung der Lastverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse des Traktors ist die beste Methode das Ballastieren mit Metallgewichten.
Sie können ganz einfach die Anzahl der Gewichte in Abhängigkeit vom Gewicht Ihrer Werkzeuge erhöhen oder verringern und so die Bodenhaftung optimieren.
Ballastierung vorn mit Metallgewichten
Ballastieren durch eine zusätzliche Masse besteht im Grunde genommen darin, Metallgewichte (oft aus Guss) am Traktor oder an den Rädern (Naben oder Achsen) anzubringen. Da diese Lasten schwer sind, müssen Sie natürlich über das entsprechende Hebezeug verfügen, um deren Anbringung durchführen zu können.
Für eine optimale Ballastierung sind einige wichtige Basisregeln einzuhalten:
Gute Lastverteilung auf allen Traktorreifen
Auf jeden Fall sollten Sie Ihren Traktor nicht zu stark ballastieren, um bösen Überraschungen zu vermeiden. Zu viel Last wirkt sich nämlich negativ auf Ihren Kraftstoffverbrauch aus, da das gesamte Gespann schwerer wird und natürlich mehr Energie benötigt, um arbeiten zu können.
Im Vergleich zu einer Ballastierung mit Metallgewichten ist die Ballastierung mit Wasser die wirtschaftlichere Technik zur Erhöhung des Gewichts Ihres Traktors. Wie der Name schon sagt, besteht diese Technik darin, Wasser zu verwenden, das dann ca. 75 % des Reifenvolumens einnimmt.
Wenn Ihr Traktor für das Werkzeug, das Sie regelmäßig verwenden, nicht schwer genug ist, bietet sich eine Ballastierung mit Wasser als gute Lösung an, sofern Sie diesen Ballast ständig benötigen, denn eine Ballastierung mit Wasser ist zeitaufwändig.
Bevor Sie loslegen, müssen Sie überprüfen, ob Ihre Reifen überhaupt für eine Ballastierung mit Wasser geeignet sind. Sehen Sie also in der Reifenbeschreibung des Herstellers nach und überzeugen Sie sich davon, dass die Reifen mit einem Luft-Wasser-Ventil ausgestattet sind.
Das Ballastieren mit Wasser hat ebenso wie das Ballastieren mit Gewichten Vorteile, die denen des Ballastierens ganz allgemein entsprechen.
Zusammengefasst, ist das Ballastieren mit Wasser eine Lösung:
Neben diesen Vorteilen hat diese Technik auch ihre Grenzen:
Eine Alternative zur Erhöhung der Tragfähigkeit Ihres Traktors ohne Reifendruckerhöhung und Ballastierung sind IF-Niederdruckreifen (IF = Improved Flexion).
Diese Reifen sind aus speziellen Materialien hergestellt und das Produkt intensiver Forschung und Entwicklung. Sie gehören zu einer neuen Reifengeneration mit verstärkter Karkasse, so dass sie im Vergleich mit einem Standardreifen bis zu 20 % mehr Last tragen können.
Aufgrund ihres innovativen Designs und ihrer elastischen und widerstandsfähigen Flanken können IF-Reifen stärker einfedern als andere.
Mit diesem modernen Reifen profitieren Sie von allen Vorteilen eines Qualitätsreifens, der sich darüber hinaus durch seine intelligente Lauffläche auszeichnet. Das originelle Design der Stollen, die die Sohle von IF-Reifen bilden, verleiht dem Reifen eine hervorragende Selbstreinigung und eine höhere Traktionsfähigkeit.
Der Reifen Maxi Traction IF von Firestone
Die schweren Lasten, die Sie transportieren, verdichten Ihre Böden nicht mehr und zerstören nicht das Wurzelsystem Ihrer Kulturen. IF-Reifen wurden für die Arbeit mit sehr niedrigem Druck von bis zu 0,8 bar entwickelt, d. h., verringern aufgrund einer breiteren Bodenaufstandsfläche und einer besseren Lastverteilung den Druck, der auf den Boden wirkt.
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