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Überprüfung von Agrarreifen

Agrarreifen-Check-up zur Vorbereitung der neuen Saison

Verfasst von Traktorreifenexperte | 20 Dezember 2022

Der Winter ist die ideale Jahreszeit für eine Bestandsaufnahme des Fahrzeugparks. Sie können dann alles reparieren, was nicht mehr in Ordnung ist, Ihre Fahrzeuge warten und natürlich auch einen Reifen-Check-up machen. Ein Großteil der Havarien zu Saisonbeginn ist nämlich auf ein Problem aus der Vorsaison zurückzuführen, das Sie mit einer einfachen Überprüfung präventiv feststellen können.
Mit diesen Check-ups vermeiden Sie derartige Havarien in der Regel und können darüber hinaus auch noch erheblich sparen. Durch eine Kontrolle des Verschleißzustands und Feststellung eventueller anderer Anomalien verschwenden Sie später keine Zeit, wenn Sie diese nicht haben, und sind auf die neue Saison gut vorbereitet.

Hier die Reifen-Check-ups, die Sie schnell selbst erledigen können:

1. Was sollte bei einem Agrarreifen-Check-up überprüft werden?

Die meisten Havarien sind auf Probleme zurückzuführen, die über den Winter verschleppt wurden, wie z. B. die Auswirkungen einer zu schweren Beladung, die man an der Reifenseite erkennt, Stöße oder auch eine kleine Beule…

Mit einem Check-up können Sie jetzt einem ernsten Problem vorbeugen, das Sie mit Sicherheit in der Zukunft haben werden. Eine visuelle Kontrolle Ihrer Traktorreifen ist einfach, und es wäre schade, wenn Sie diese Chance nicht nutzen würden, die der Winter bietet.

Darauf sollten Sie ganz speziell achten:

Anzeichen von Stößen oder Schnitten

Inspizieren Sie bei Ihrer Überprüfung sorgfältig die Lauffläche, die Seiten und, wenn notwendig, die Karkasse Ihres Traktorreifens, um die Stellen zu identifizieren, die beschädigt wurden oder Schnitte aufweisen.

Winzige Dellen und Schnitte sind relativ normal, wenn Sie auf schwierigem Gelände arbeiten (wo es z. B. scharfkantige Steine gibt) oder einen Mischbetrieb haben. Diese kleinen Verletzungen und Abplatzungen auf den Stollen sind nicht wirklich problematisch und hindern Sie nicht daran, Ihre Reifen bis an ihr Lebensende zu fahren. Sie sollten sie nur nicht zu oft auf sehr harten Böden einsetzen.

Tieferen Schnitten hingegen oder einer kleinen Beule sollten Sie mehr Aufmerksamkeit schenken, da in diesen Fällen die Karkasse des Reifens beschädigt sein könnte. Dann besteht nämlich die Gefahr, dass Karkassenteile reißen und es beim Aufpumpen für die neue Saison zu einer Explosion kommt. In diesem Fall sollte die Karkasse von innen überprüft werden, da die Größe der Verletzung außen nicht unbedingt dem Schaden innen an der Reifenstruktur entsprechen muss.

Eine kleine Beule entspricht oft einem Riss der Reifenstruktur innenEine kleine Beule entspricht oft einem Riss der Reifenstruktur innen

Anormaler oder auch unregelmäßiger Verschleiß der Stollen

Wenn Sie feststellen, dass die Reifenstollen vorn, hinten oder seitlich besonders stark verschlissen sind, deutet das häufig auf ein Problem hin, das wiederholt aufgetreten ist und mehrere Ursachen haben kann.

Es kann durch einen Geometriefehler verursacht worden sein oder weil Sie auf der Straße mit zu wenig Luft, dafür aber mit zu viel Last gefahren sind. Oder Sie haben vergessen, nach der Feldarbeit, die Sie zum Schutz des Bodens mit niedrigem Druck verrichtet haben, den Reifendruck zu erhöhen.

Wenn Sie diese Art von Verschleiß feststellen, müssen Sie weitere Korrekturen bzw. Kontrollen durchführen, um die Lebensdauer Ihrer Reifen zu verlängern.

Kontrolle der Stollenhöhe bei gleichmäßigem Verschleiß

Den Verschleiß Ihrer Agrarreifen sollten Sie auf jeden Fall regelmäßig kontrollieren. Dafür ist es ausreichend, die Höhe der Stollen auf der Lauffläche zu messen. Ihr Bezugspunkt ist die Höhe des neuen Stollens. Ab 50 % Verschleiß beginnen die Stollen, die Traktionskraft weniger gut zu übertragen, was sich negativ auf Ihre Produktivität auswirkt.

Sie können dann Ihre Reifen entweder als Second Hand für einen guten Preis verkaufen oder sie bis zu einer kritischen Schwelle weiterfahren. Ein Reifen gilt als verschlissen, wenn die Höhe seiner Stollen 15 mm (bei der Feldarbeit) und beim Fahren auf der Straße 10 mm beträgt.

Contrôle d’usure avec
une jauge de profondeur des barrettesÜberprüfung des Verschleißes mit einem Stollenprofiltiefenmessgerät
 

Analyse des Verhaltens auf der Straße (Vibration, Spurtreue)

Unabhängig davon, ob Sie auf dem Feld oder auf der Straße fahren, sollten Sie immer auf anormale Vibrationen beim Fahren oder mangelnde Spurtreue achten, da das vielleicht ein Zeichen für einen Spurfehler sein kann. Spurfehler können den Verschleiß beschleunigen und eine vorzeitigen Ersatz Ihrer Traktorreifen notwendig machen. Aus diesem Grund ist hier schnelles Handeln angesagt.

 

2. Meine Agrarreifen sehen gut aus, so dass einige kleine Maßnahmen reichen

Wenn Sie bei der visuellen Prüfung feststellen, dass im Grunde genommen alles in Ordnung ist, können Sie es dabei belassen. Denken Sie jedoch bitte daran, alle notwendigen Einstellungen regelmäßig zu überprüfen, damit Ihre Reifen möglichst lange halten, indem Sie die folgenden Tipps beherzigen:

Den Reifendruck überwachen

Die Druckprüfung ist eine Maßnahme, die bei allen Reifen - Standardreifen und IF-/VF-Reifen - regelmäßig durchzuführen ist, selbst wenn letztere drucktoleranter sind.

Je nachdem, ob Sie auf dem Feld oder dem Hof, leer oder mit Last arbeiten und dabei schnell oder langsam fahren, der Druck ist immer anders und muss deswegen angepasst werden, damit Ihre Reifen lange halten.

  • Wenn Sie viel auf der Straße mit zu wenig Druck fahren, drücken sich die Reifen auf dem Boden zusammen, so dass die Stollen anormal schnell verschleißen. Gleichzeitig wird die Verbindung zwischen Reifenwulst und Felge hohen Belastungen ausgesetzt. So ein Reifen verschleißt schnell und büßt ungefähr 25 % seiner normalen Lebensdauer ein. Bei einem zu niedrigen Druck erwärmen sich seine Gummibestandteile und Strukturelemente, bis sie im schlechtesten Fall reißen.
  • Wenn Sie mit zu hohem Druck auf dem Feld arbeiten, riskieren Sie ebenfalls einen schnelleren Reifenverschleiß. Ein zu stark aufgepumpter Reifen auf lockerem oder auch feuchtem Untergrund erzeugt mehr Rollwiderstand und damit einen hohen Schlupf. Die Folge ist ein schnellerer Verschleiß der Stollen.

Die Lastverteilung regelmäßig überprüfen

Wenn Sie schwere Lasten transportieren, müssen Sie Vorkehrungen treffen und Ihr Gespann ausbalancieren:

  • Beachten Sie immer den vom Hersteller empfohlenen Lastindex. Wenn Sie die zulässige Gesamtlast überschreiten, laufen Sie nämlich Gefahr, die Karkasse des Reifens zu beschädigen.
  • Reduzieren Sie die Geschwindigkeit auf der Straße: Beim schnellen Fahren auf Asphalt mit schweren Lasten wird nämlich die Lauffläche des Reifens sehr stark beansprucht und zu warm, so dass sich der Gummi schneller abreibt. Fahren Sie deswegen so langsam wie möglich.

Die Ausrichtung der Reifen regelmäßig überprüfen

Ein mechanischer Fehler kann zu anormalem Verschleiß Ihrer Agrarreifen führen.

Wenn sich der Abrieb an einer Seite des Reifens konzentriert, eventuell mit einer Rechts-Links-Symmetrie, kann das auf einem Spur- oder auch Sturzfehler (schlechte Ausrichtung der Reifen in Bezug auf die Vertikale) hindeuten.

Nehmen Sie sich im Interesse der Lebensdauer Ihrer Reifen etwas Zeit und überprüfen Sie regelmäßig die Ausrichtung der Reifen, das vordere Differential, das Spiel und den Verschleiß der Spurstangenköpfe.

 

3. Meine Agrarreifen zeigen Anzeichen von anormalem Verschleiß

Einige Verschleißarten haben keine direkten Auswirkungen auf den Zustand Ihrer Reifen. Bei anderen müssten Ihre Alarmglocken schrillen und Sie an einen Austausch denken lassen.

Bevor Sie jedoch zur Tat schreiten, sollten Sie die Ursache für das Problem identifizieren, um es zu lösen. Ist der Verschleiß vielleicht auf einen mechanischen Fehler, eine schlechte Druckregelung, Einflüsse von außen (große oder scharfe Steine, Metallgegenstände usw.) oder einen unangepassten Fahrstil auf der Straße zurückzuführen?

Wenn Sie dann die Ursache für das Problem ermittelt haben, versuchen Sie es zu beseitigen, damit Ihre Reifen länger halten. Hier einige Beispiele mit den entsprechenden Vorschlägen:

Spurfehler: eine schnelle Überprüfung ist angesagt

Für einen schnellen Verschleiß ist häufig ein Spurfehler verantwortlich. Die Spur einzustellen bedeutet, die Achse der beiden Räder in Bezug auf die Mittellinie der Fahrzeugachse auszurichten.

Im Idealfall sollten Ihre Räder absolut parallel zu Ihrem Landwirtschaftsfahrzeug stehen. Aufgrund mechanischer Beanspruchungen kann sich jedoch die Spur von selbst verstellen: bei zugeschalteter Vorderachse, während der Arbeit, durch Spurrillen oder ein abschüssiges Terrain. Aus all diesen Gründen ist es wichtig, vor allem die Vorderachse regelmäßig zu kontrollieren.

Man unterscheidet zwischen zwei Spurfehlerarten:

  • Vorspur: Eine Vorspur liegt vor, wenn die Vorderseite der Reifen im Verhältnis zur Mittelachse des Traktors nach innen zeigt. In diesem Fall nutzt sich die Außenseite der Reifen schneller ab.
  • Nachspur: Eine Nachspur liegt vor, wenn die Vorderseite der Reifen im Verhältnis zur Mittelachse des Traktors nach außen zeigt. In diesen Fall nutzt sich die Innenseite der Reifen schneller ab.
Reifenverschleiß aufgrund eines SpurfehlersReifenverschleiß aufgrund eines Spurfehlers

Verschleiß aufgrund der Überhöhung der Straße:
Tausch der Vorderreifen

Auch die Überhöhung der Straße, auf der Sie häufig zu Ihren Äckern fahren, kann eine Ursache für Verschleiß Ihrer Traktorreifen sein. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn der Verschleiß an der Innenseite des linken Reifens und an der Außenseite des rechten Reifens stattfindet.

Dieser Abrieb kann durch einen zu niedrigen Druck zusätzlich verstärkt werden. Allerdings können Sie dieses Problem durch einen Rechts-Links-Tausch der Vorderreifen korrigieren und dadurch deren Lebensdauer verlängern.

Verletzung der Lauffläche:
warme oder kalte Reparatur?

Bei einem größeren Schnitt oder einer Perforation durch einen Fremdkörper (Metall, Wurzel, Glasscherbe…) in der Lauffläche oder im oberen Teil der Reifenseite können Sie von einem Fachmann eine warme Reparatur durchführen lassen.

Warme Reparatur einer PerforationWarme Reparatur einer Perforation

Eine kalte Reparatur ist hingegen ideal, wenn es sich um eine einfache Reifenpanne handelt, sei es nun der Schlauch oder bei einem schlauchlosen Reifen. Diese kalte Reparatur eignet sich aber nicht für die Lauffläche und die Seiten, da sie unelastisch ist und die vielen Bewegungen in diesen Bereichen nicht verträgt.

Verrostete oder auch verformte Felge:
Überprüfung der Dichtigkeit zwischen Reifen und Felge

Eine Felge, die aufgrund eines intensiven Gebrauchs verrostet ist oder sich verformt hat, kann die Reifenwulst beschädigen. Prüfen Sie also sorgfältig die Felgenkante, um sich zu vergewissern, dass sie schön sauber ist und keine Beschädigungen aufweist.

Fremdkörper sind zu entfernen, um zu Beginn der neuen Saison Dichtigkeitsverluste durch Bewegung zu vermeiden.

 

4. Ihre Agrarreifen müssen ersetzt werden. Handeln Sie besser gleich

Durch einen rechtzeitigen Reifenkauf vermeiden Sie, zur selben Zeit gegen Ende März wie alle anderen Landwirte Ihre Bestellung aufzugeben. Dann ist nämlich die Nachfrage am höchsten und es kommt häufig zu Lieferengpässen.

Erfahrungsgemäß haben viele Landwirte Schwierigkeiten mit ihren Reifen, wenn sie im Frühjahr mit der Feldarbeit beginnen. Dann werden nämlich aus kleinen Problemen aus der Vorsaison aufgrund der Druckwechsel und der Bewegung der Reifen bei der Arbeit schnell große.

Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihre Reifen ausgetauscht werden müssen, sollten Sie Ihre Bestellung vor der Hauptsaison aufgeben. Die eigentliche Lieferung können Sie ja bis zu einem Ihnen genehmen Zeitpunkt aufschieben.
Durch Ihr vorausschauendes Handeln haben die Händler genug Zeit, Ihre Bestellung vorzubereiten, die dann für Sie bereit ist, so dass Sie vor allen anderen bedient werden.
Das kostet Sie nichts extra, und Sie haben das richtige Produkt zur rechten Zeit zur Verfügung.

 


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