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Eine robuste und langlebige Karkasse für einen Qualitäts-Agrarreifen

Was sind die Geheimnisse einer guten Agrarreifenkarkasse?

Verfasst von Traktorreifenexperte | 21 Februar 2023

Leider ist eine gute Karkasse bei Kauf nicht durch Betrachten des Reifens von außen erkennbar. Reifen sind sich leider alle ähnlich, ihre Unterschiede liegen im Verborgenen und sorgen dort für mehr Geschmeidigkeit, Robustheit, Geschwindigkeit, Tragfähigkeit und Langlebigkeit… Die Karkasse ist so etwas wie das Skelett des Reifens. Sie kann empfindlich oder auch robust sein, unabhängig von der Gummidicke. Seine Solidität erhält der Reifen vom Zusammenspiel der Textilen mit den verschiedenen Gummikomponenten, ohne seine Textillagen hätte der Reifen keine Stabilität.

Nachfolgend erläutern wir, welche Kriterien eine starke Karkasse und eine Qualitätsstruktur eines Reifens ausmachen, die Sie vor dem Kauf neuer Reifen kennen sollten.

1. Die Karkasse des Agrarreifens - Ihr Trumpf für Tragfähigkeit

Die Qualität der Karkasse entscheidet über Tragfähigkeit, Solidität, Lebensdauer und Sicherheit von Agrarreifen.

Diese Qualität entsteht durch die strukturverstärkende Integration qualitativ hochwertiger Textillagen und von Stabilisierungslagen in die Lauffläche.

Für die Seiten ist ein qualitativ hochwertiger Kautschuk zu verwenden, der sie sowohl solide als auch geschmeidig macht.

Agrarreifen arbeiten unter schwierigen Bedingungen und müssen darüber hinaus auch noch schwere Lasten tragen. Aus diesem Grund sollten Sie in eine Reifenmarke investieren, die Ihnen garantiert, dass die Reifen robuste Karkassen haben. Robuste Karkassen vertragen Stöße, ohne sich übermäßig zu verformen oder gleich zu reißen, auch wenn sie stark belastet sind oder der Reifen mit niedrigem Druck arbeitet.

 

Warum Sie sich für einen Radialreifen entscheiden sollten…

Der Reifentyp, der heute am häufigsten in der Landwirtschaft verwendet wird, ist der Radialreifen.

Die Karkasse des Radialreifens besteht aus übereinanderliegenden Kautschukschichten und eingeflochtenen Textillagen, die im Verhältnis zur Fortbewegungsrichtung des Rades quer liegen.

Sie wird von Stabilisierungslagen verstärkt, die für eine gute Lenkbarkeit sorgen.

Radialreifen haben eine robustere Lauffläche. Diese ist ideal für die Feldarbeit, da sie besser mit dem Ackerboden zurechtkommt, das Motordrehmoment gut überträgt, verschleißfest ist, äußeren Aggressionen besser widersteht und eine ausgezeichnete Straßenlage hat.

Die geschmeidigeren Seiten passen sich optimal an den Boden an, dämpfen Stöße besser und bieten maximalen Fahrkomfort.

Aufgrund ihrer besonderen Struktur und Konzeption vereinen Radialreifen eine feste und solide Lauffläche mit elastischen Seiten.

Schnitt durch einen Radialreifen
Schnitt durch einen Radialreifen

 

Radialreifen belasten den Boden aufgrund ihrer rechteckigen Form gleichmäßig, weil sie flach auf ihm aufliegen, wodurch Verdichtung verringert, die Traktion verbessert und Zeit und Kraftstoff eingespart werden.

Vorteile von Agrarreifen mit radialer Karkasse:
    • Höhere Festigkeit im Bereich der Lauffläche
    • Besseres Vorankommen auf dem Boden und optimierte Traktion
    • Gute Stoßabsorption und hervorragende Straßenlage
    • Elastischer Flanken für eine optimale Anpassung an den Boden und verbesserten Fahrkomfort
    • Bessere und gleichmäßigere Lastverteilung am Boden durch die Radialstruktur
    • Vorbeugung von Bodenverdichtung, Verbesserung der Traktion und Kraftstoffersparnis
    • Sehr gute Lenkbarkeit wegen der vielen Stabilisierungslagen
    • Bessere Übertragung der Motorkraft auf den Boden dank des breiteren und längeren Bodenaufstands
    • Gute Verschleißfestigkeit

 

Einsatzbereiche für Diagonalreifen

Diagonalreifen sind durch eine Struktur gekennzeichnet, die von überkreuz gelegten Textillagen gebildet ist. Diese Lagen sind diagonal von einer Wulst zur anderen geführt.

Diagonalreifen sind im Allgemeinen billiger, da sie einfacher aufgebaut sind. Sie sind aber auch weniger flexibel als ein Radialreifen, woraus sich ihr starreres Verhalten auf der Straße und die Gefahr einer Überhitzung der Karkasse mit zunehmender Geschwindigkeit ergeben.

Schnitt durch einen Diagonalreifen
Schnitt durch einen Diagonalreifen

 

Diagonalreifen verteilen den Druck auf den Boden ungleichmäßig. Der von ihnen auf den Boden ausgeübte Druck ist in der Mitte der Lauffläche stärker, so dass Diagonalreifen bei gleichem Reifeninnendruck mehr Verdichtung erzeugen als Radialreifen. Dieser lokal übermäßige Druck kann den Boden und die Kulturen schädigen.

Darüber hinaus gestattet eine diagonale Karkassenkonstruktion keine Druckwechsel in Abhängigkeit von der jeweiligen Verwendung des Reifens. Das bedeutet, dass man je nach Reifengröße immer mit einem einzigen höheren Druck von 1,7 bis 2,5 bar arbeiten muss. Je größer der Reifen (z. B. 18,4 × 34), umso höher muss der konstante Arbeitsdruck sein, z. B. um die 2,5 bar.

Diagonalreifen eignen sich gut für die Arbeit auf dem Betriebsgelände, vor allem mit Teleskopladern, die zum Laden und Entladen und anderen, sich häufig wiederholenden Manövern auf einer Stelle mit schweren Lasten verwendet werden.

Vorteile von Agrarreifen mit diagonaler Karkasse:
  • Niedrigere Kosten aufgrund ihrer einfacheren Konstruktion
  • Gleichmäßige Festigkeit in Abhängigkeit von der Anzahl der übereinanderliegenden Lagen
  • Die Flanken sind ebenso stabil wie die Lauffläche
  • Geeignet für die Arbeit auf hartem Boden oder für solche, für die viel Stoßfestigkeit und Verwindungssteifigkeit notwendig ist
  • Schmalere Kontaktfläche mit dem Boden

 

Welche Last für welche Karkasse?

Jede Karkasse wurde für eine bestimmte maximale Last entwickelt.

Die Tragfähigkeit eines Reifens können Sie auf der Seite am Lastindex ablesen. Dieser Lastindex gibt die Last an, die bei einer bestimmten maximalen Geschwindigkeit und einem standardisierten Referenzdruck, der im Allgemeinen 1,6 bar beträgt, nicht überschritten werden darf.

Welche Last für welche Karkasse?

 

Beispiel für einen Lastindex auf der Reifenseite, der sich aus einer Ziffer (Last) und einem Buchstaben (Geschwindigkeit) zusammensetzt:

  • 171 A8: Bei diesem Reifen sind maximal 6.150 kg bei 40 km/h erlaubt.
  • 173 D: Bei diesem Reifen sind maximal 6.500 kg bei 65 km/h erlaubt.

Die Tragfähigkeit hängt nicht von Karkassentyp ab, sondern von der Reifengröße. Die Tragfähigkeit wird sowohl bei Radial- als auch bei Diagonalreifen vom Lastindex auf der Reifenseite bestimmt. Dieser liegt im Allgemeinen zwischen 100 und 200. Je höher die Zahl, umso mehr Last kann transportiert werden.

Sie können auch die Lastindex-Entsprechungstabelle zu Rate ziehen, die Ihnen von Ihrem Reifenfabrikanten mitgeliefert wird. Ihr können Sie den maximalen Lastindex Ihres Reifens entnehmen.

 

2. Der Schlüssel einer guten Karkasse: der Zusammenhalt der Materialien

Das Geheimnis einer guten Karkasse sind hochwertige Materialien und eine optimale Mischung der Kautschukkomponenten.

In den Gummi werden verschiedenen Verstärkungsschichten eingearbeitet, die aus Textillagen aus Nylon, Kunstseide oder Polyester bestehen. Diese Fasern machen den Reifen robuster und gleichzeitig geschmeidig. Die Textillagen werden nach einem Latexbad in den Gummi integriert, so dass die Materialien perfekt miteinander verbunden sind.

Zur Herstellung einer qualitativ hochwertigen Karkasse kombinieren die Hersteller hochwertige Rohstoffe, die Ergebnis eines langen Forschungs- und Entwicklungsprozesses (F&E) sind:

Naturkautschuk

Naturkautschuk ist das Basismaterial. Aus ihm besteht der Gummi der Reifen. Er wird aus dem Saft von Gummibäumen in Form von Latex gewonnen, der durch Koagulieren zu Naturkautschuk wird.

Naturkautschuk hat viele hervorragende Eigenschaften, die der Karkasse Elastizität, Festigkeit und Griffigkeit verleihen und sie für Wasser undurchlässig machen.

Die einzelnen Hersteller verwenden für jeden Teil der Karkasse andere Kautschukarten:

  • Der Kautschuk an den Seiten muss maximal geschmeidig sein, um die Last aushalten und Stöße abfangen zu können.
  • Der Kautschuk auf der Lauffläche muss sehr verschleißfest sein, um dem Abrieb auf dem Boden widerstehen zu können.
Vergleich zwischen Natur- und synthetischem Kautschuk
Vergleich zwischen Natur- und synthetischem Kautschuk

 

Synthetischer Kautschuk

Synthetischer Kautschuk wird aus Erdöl hergestellt und mit Naturkautschuk gemischt, um den Gummi widerstandsfähiger zu machen. Synthetischer Kautschuk kann nicht recycelt werden und ist kurzlebig. Deswegen ist er auch billiger und in höheren Anteilen in Reifen der Einstiegsklasse vertreten.

Es gibt zwei Arten von Synthesekautschuk:

  • Styrol-Butadien-Kautschuk wird verwendet, um die Abriebfestigkeit der Laufflächen zu erhöhen.
  • Butadien verbessert die Stoßfestigkeit der Seiten.
Gut zu wissen: Die Menge des Naturkautschuks in der Gesamtzusammensetzung der Karkasse hat einen großen Einfluss auf die Qualität des Reifens. Je mehr Naturkautschuk verwendet wird, um so geschmeidiger und stoßfester ist die Karkasse, was auch bei niedrigem Druck gilt.
Latexernte für die Produktion von Naturkautschuk
Latexernte für die Produktion von Naturkautschuk

Carbonschwarz

Um eine Karkasse in einer bestimmten Qualität zu erhalten, mischen die Hersteller dem Natur- und synthetischen Kautschuk Zusätze bei, vor allem Carbonschwarz.

Carbonschwarz ist ein Verbrennungsprodukt von Erdöl, das dem Reifen seine schwarze Farbe verleiht.

Ein Reifen kann bis zu einem Drittel aus Carbonschwarz bestehen. Carbonschwarz:

  • verbessert die mechanische Widerstandsfähigkeit des Kautschuks,
  • sorgt für eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Reifen,
  • begrenzt die Reifenverformung.

 

Nylonfaser

Zur Verbesserung der Festigkeit der Karkassen verwenden die Hersteller Textilfasern, die sie in den Kautschuk einarbeiten.

Insbesondere Nylonfasern lassen sich gut in den Kautschuk integrieren. Sie verstärken die Struktur des Reifens, der trotzdem geschmeidig bleibt. Somit kann die Karkasse mit sehr niedrigem Druck arbeiten, ohne unter der Last zu reißen.

Discount- oder Einstiegsreifen enthalten im Allgemeinen weniger Rohstoffe, weniger Textillagen oder in niedrigerer Qualität, um Kosten zu sparen. So wird Naturkautschuk durch synthetischen Kautschuk ersetzt und Nylon durch Baumwolle, die ebenfalls billiger und weniger fest ist. All dies kann dazu führen, dass die Karkasse weniger belastbar ist. Die dünnere Lauffläche der Einstiegsreifen nutzt sich schneller ab und hat Probleme mit schweren Lasten.

 

 

3. Eine leichter reparierbare Karkasse

Bei bestimmten kleineren Schäden kann eine Reparatur der Traktorreifen eine Option sein, um Kosten zu sparen.

Es gibt zwei Reparaturtypen, kalt und warm, die für jeweils andere Schäden angewendet werden.

Eine kalte Reparatur ist nur für kleine Schäden auf der Lauffläche geeignet.

Eine warme Reparatur ist die bessere Option für größere Schäden auf der Lauffläche oder auch an den Seiten, da Geschmeidigkeit und Flexibilität und damit die Leistungsfähigkeit des Reifens erhalten bleiben.

Warme Reparatur von Traktorreifen
Warme Reparatur von Traktorreifen

Eine warme Reparatur kann man nur bei einer Qualitätskarkasse ausführen. Sie setzt einen guten Zusammenhalt der Materialien untereinander voraus (Nylon und Kautschuk). Ist dieser perfekt, ist eine warme Reparatur problemlos möglich. Eine gute Struktur im Bereich der Verbindung der Lagen ist eine Voraussetzung für eine gelungene Reparatur, die lange hält.

Bei einem Schaden ist es wichtig, dass der Reifen nicht ohne Luft bleibt. Des Weiteren dürfen Sie nicht mit dem platten Reifen fahren, da er dadurch seine Form verliert und die interne Karkasse beschädigt wird. Ein derartiger Reifen kann dann nicht mehr repariert werden, unabhängig von der Qualität der Karkassenkonstruktion.

 

 

4. Firestone entwickelt technisch hochwertige, von den Kunden der Firma geschätzte Karkassen

Wenn Sie einen Agrarreifen mit einer leistungsfähigen Karkasse suchen, sind Sie bei Firestone richtig. Wir haben hochwertige Reifen entwickelt, die sowohl für Straßenfahrten als auch für die Feldarbeit geeignet sind.

Zu den Leuchtturm-Modellen der Marke gehört der Maxi Traction. Er ist aufgrund seiner Struktur, die aus qualitativ hochwertigen Nylonfasern besteht, und seiner zahlreichen Schichten aus Naturkautschuk, der von den firmeneigenen Gummibaumplantagen in Liberia stammt, besonders stoßfest.

Strukturschema der Karkasse des Reifens Maxi Traction
Strukturschema der Karkasse des Reifens Maxi Traction

Dieser technisch optimierte Reifen bietet viele Vorteile:

  • Robuste und solide radiale Karkasse
  • Sehr widerstandsfähiger Gummi durch ein optimales Kautschukgemisch
  • Hoher Naturkautschukanteil in der Zusammensetzung
  • Sehr elastische Flanken
  • Hohe Tragfähigkeit von bis zu 30 % mehr im Verhältnis zu einem Standardreifen
  • Optimale Stabilität auf der Straße
Eine Karkasse für ein langes Leben

 

FAZIT

Diese perfekte Kombination zwischen Materialien, die eine Karkasse ergeben, die problemlos schwere Lasten tragen kann und dabei leistungsfähig wie am ersten Tag bleibt, verdankt FIRESTONE seiner Expertise, die sich die Firma im Laufe von 100 Jahren durch Tests erarbeitet hat, um ihre Reifen immer weiter zu verbessern.

 


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Mit Firestone können Sie sicher sein, Traktorreifen zu fahren, die echte Vorteile bieten. Wenn Sie sich für unsere Marke entscheiden, arbeiten Sie ohne Sorge.

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